Warum Aktivanlage?

Eine artgemäße Pferdehaltung liegt uns am Herzen.

Doch welche Bedingungen müssen erfüllt sein,  um diese zu gewährleisten? Und wie  sieht die Umsetzung einer artgemäßen Haltung aus?

Sehen wir uns einmal die Grundbedürfnisse der Pferde an:

 
 
Lauftier Bedürfnis: Dass es nicht ausreicht sein Pferd einmal täglich zu reiten, ist längst bekannt.  Aber auch mit einer Fläche, die über ausreichende Größenverhältnisse verfügt, ist es alleine nicht getan. Denn zur ausreichenden Bewegung braucht es Anreize. Schließlich legt das Pferd in freier Wildbahn nicht grundlos täglich bis zu 30 km zurück.  Etwa 16 Stunden am Tag, vorwiegend im gemächlichem Schritt. 

Umsetzung im Aktivstall: Möglichst weit auseinander liegende Bewegungsanreize, wie Futterautomaten und verschiedene Funktionsbereiche, lassen das Pferd, über den Tag verteilt, stetig in Bewegung bleiben. Strukturierte Flächen, verschiedene Bodenbeläge und kleine Extras laden zum Entdecken ein und bieten mentale Anregung. Ausdauer und Konstitution werden trainiert und das Pferd gewinnt merklich an Ausgeglichenheit.
 
 
Dauerfresser Bedürfnis: Pferde haben ständig Appetit. Der kleine Magen der Pferde macht eine möglichst häufige Futteraufnahme in kleinen Portionen notwendig. Lange Fresszeiten sorgen für Beschäftigung und befriedigen das Kaubedürfnis. Dabei sollte das Pferd in der natürlichen Fresshaltung, mit Kopf am Boden, das Futter aufnehmen können.  Wildpferde haben einen nahezu stündlichen Fressrhythmus.

Umsetzung im Aktivstall: Computergestützte Rau- und Zusatzfutterstationen gewährleisten eine  Fütterung bis zu 24 Mal am Tag. Mittels Transponder werden die Pferde an den jeweiligen Stationen erkannt und  können ihre individuelle Futterration selbstständig abrufen. Dabei nehmen sie ihr Futter in der natürlichen Fresshaltung auf. Die Gefahr einer Kolik verringert sich in einem Aktivstall erheblich.
 
 
Herdentier Bedürfnis: Pferde brauchen Freunde. In freier Wildbahn leben die Tiere in differenziert zusammengesetzten Familiengruppen und schließen innige Freundschaften. Soziale Interaktionen sind lebenswichtig. Nur durch den Kontakt zu seinen Artgenossen bleibt das Pferd seelisch stabil, was ebenso der Gesundheit des Pferdes dient.

Umsetzung im Aktivstall: Auf Schönwaldau leben Groß- und Kleinpferde in einer bedacht zusammen gestellten Wallachgruppe. Zur Integration wird kein Pferd einfach in die Gruppe hinein gestellt, sondern darf sich - mittels angrenzender Integrationsbox inkl. Paddock - ganz in Ruhe an seine neuen Kollegen gewöhnen. Die großzügigen Funktionsbereiche, die durch möglichst lange Wege voneinander getrennt sind, gewähren den Pferden außerdem ihre Individualabstände. Ein Separationsbereich, mit Unterstellung und freier Heuaufnahme, bietet dem berechtigten Pferd ferner die Möglichkeit sich etwas aus der Gruppe zurück zu nehmen. Egal wie: mögen die Pferde eng beieinander bleiben oder möchten sie sich mal aus den Weg gehen –  hier haben sie die Möglichkeit selbst zu wählen.
 
 
Wächter Bedürfnis: Pferde verfügen als Fluchttier über hochsensible Sinnesorgane. Zur Kontrolle des Umfeldes schauen sie gerne in die Ferne und schärfen so ihre Sinne. Diese müssen auch besonders aktiv sein, schützen sie doch das Pferd, als unbewaffnetes Fluchttier, vor drohender Gefahr.

Umsetzung im Aktivstall:  Mit einem Rundweg über das Hofgelände ist unser Aktivgelände so konzipiert, dass die Pferde Schauen und Erkunden können. Die Pferde stehen nicht in einer Ecke des Hofes, sondern sind über Ihren Aktiv-Rundweg im Hofgelände integriert.  365 Tage im Jahr. Direkt an das Aktivgelände angrenzend befinden sich die weitläufigen Weiden. Lässt es die Witterung zu, erweitern diese den großzügigen Aktivbereich der Pferde.  Je nachdem wo sich die Pferde befinden – ob auf der schattigen, mageren Waldkoppel oder auf  hochgelegenen Sonnenkoppel  - können sich die Pferd über einen Blick bis zum Otzberg erfreuen.
 
 
Klimawiderständler und Frischlufter
Bedürfnis: Pferde sind keine Tiere die in der Natur in dunklen Höhlen wohnen. Standorte, die Kaltluftseen und stehende Luft begünstigen, sind für die Pferdehaltung außerdem wenig geeignet. Pferde kommen aus der baumlosen Steppe, in der sich Wind und Wetter stetig abwechseln.  Dies trainiert den gesamten Organismus und stärkt die Abwehrkräfte. Sonnenlicht trägt zu einem gesunden Stoffwechsel bei und steuert den Biorhythmus des Pferdes. Selbst extreme Klimaschwankungen und Temperaturstürze von 30 bis 40 Grad verkraften Pferde gut. Könnten Pferde wählen, würden sie am liebsten an Kur-Luftorten leben, denn die hochleistungsfähige Pferdelunge verträgt  Staub und Bakterien nur schlecht.

Umsetzung im Aktivstall:
In unserer Aktivanlage befinden sich die Pferde immer im Wechsel zwischen geschützten Bereichen (z. B. Ruheraum  und Futterstationen) sowie ungeschützten Bereichen (z. B. Auslauffläche und angrenzendes Koppelgelände). Hier haben die Pferde stets die Möglichkeit selbst zu wählen. Umgeben von offener Feld- und Waldlandschaft ist ein günstiger und für Pferde so wichtiger Luftaustausch möglich. Abgerundet wird die Aktivanlage mit einem frischluftigem und groß bemessenem Ruheraum,  inklusive Trauf-First-Lüftung.
News
Mentale Auslastung...
Mentale Auslastung...
Auch Pferde wollen geistig gefördert werden. Ob beim Clickertraning oder bei der gemeinsamen Überwindung eines Trailparcours: Hauptsache der Spaß kommt nicht zu kurz.

Mentale Auslastung fördert nicht nur die Bindung zwischen Pferd und Besitzer, sondern wirkt sich auch positiv auf das Selbstbewusstsein des Pferdes aus.

Gute Laune und Leckerchen - nicht als Lockmittel sondern Belohnungshappen - nicht vergessen.

Viel Spaß!