Profil von Lady - vierbeinige Co-Pilotin auf Lebenszeit

Hundeomi Lady lebte in einem rumänischen Tierheim und gab sich langsam auf. Sie fing an ihr Futter zu verweigern und steht von ihrem Handtuch in ihrem Zwinger nur noch selten auf.
Mit ihren geschätzen 12 Jahren ist Lady nicht mehr die Jüngste und ein faustgroßer Mammatumor, der sich mittlerweile als Bauchbruch mit Darmvorfall bestätigte, machte den Tierschützern vor Ort zusätzliche Sorgen.

Tierschutz ist grenzenlos, heißt es, und dennoch machen wir uns vor der Rettung eines Hundes aus dem Ausland besonders viele Gedanken. Gibt es vor Ort keine Vermittlungsmöglichkeit? Kann dem Hund die Fahrt zugemutet werden?
Für Lady war es jedoch 5 Minuten vor 12. Lady würde vor Ort sterben.

Aber eine Lebenschance hat Lady verdient. Und damit die liebe Hundeomi sich sofort auf die Reise nach Deutschland begeben konnte, wurde das Unmögliche möglich gemacht.
Wird Lady hier ihre Lebenschance annehmen können? Wir hoffen es sehr und brauchen alle Schutzengel für die liebe Hundeomi. ♥

 



17.08.2013 · Omi Lady ist da und wir sind wieder komplett


Omi Lady ist Zuhause angekommen. 

Noch liegt sie klein und ängstlich in der Ecke unseres Gartenzauns... zitternd und scheinbar kaum größer als eine Fledermaus. Am Montag muss ich gleich ein neue Ausrüstung kaufen, das Brustgeschirr in Gr. M ist viel zu groß für sie.

Und Ihr glaubt gar nicht wie süß sie ist... ♥

Hier ein erster Schnappschuss, als Omi noch im Auto lag.

Alles wird gut, das habe ich ihr schon gesagt.

Wir sind so glücklich, dass wir wieder komplett sind. DANKE an alle die es möglich gemacht haben, dass sie nun hier ist.

 



19.08.2013 · Liebe Tagebuchleser,



endlich ist sie da ♥ unsere Lady ♥ die wir sehnsüchtig erwartet haben.
Am ersten Tag war die kleine Hundeomi arg schwach. Sie schlief nahezu durchgängig und wenn ich versuchte sie vorsichtig auf ihre dünnen Beinchen zu stellen, fiel sie umgehend in sich zusammen. Ein selbstständiges Stehen war nicht möglich.

 



Seit dem zweiten Tag sieht es besser aus. Die kleine Hundeomi machte ihren ersten, wackeligen Gehversuch. Dabei plumpste sie schon mal nach links oder rechts, aber sie rappelte sich immer wieder auf.
Mittlerweile läuft die Hundeomi bestimmt schon 10 sichere Schritte am Stück und ich habe das Gefühl, dass es ihr täglich etwas besser geht. Aber selbst wenn Omi Lady liegt, beobachtet sie sehr aufmerksam. 

Zum Glück hat Lady vom ersten Tag an gut gefuttert. Sie bekommt für die erste Zeit fünf mal täglich Schonkost. Durch ihr dickes Fell ist es kaum zu erkennen, aber die kleine Omi ist stark abgemagert und muss dringend zunehmen.
Ihr Tumor zwischen den Hinterbeinen ist sehr groß. Wenn ich Lady abends die Treppen in das Schlafzimmer hinauf trage, trage ich die kleine Hundeomi mit einer Hand - und mit meiner anderen Hand ihren Tumor.

Apropos... Ladys Tumor ist sehr weich. Ob das wirklich ein Mammatumor ist oder eher etwas anderes? Morgen wissen wir mehr, denn dann werden wir zur Untersuchung zum Tierarzt fahren.

Drückt Ihr uns dafür bitte nochmal die Daumen?

 



22.08.2013 ·  Schlechte Nachrichten


Hallo liebe Tagebuchleser,

gestern war Ladys ♥ großer Tag und wir sind zum Tierarzt gefahren.
Zur Unterstützung sind natürlich alle Hunde mitgefahren, Lady durfte ausnahmsweise vorne sitzen. Direkt an der Streichelquelle.
 
Zugegeben, die kleine Hundeomi hat bei uns Narrenfreiheit.



Die Röntgenuntersuchung hat leider zu keinem positiven Ergebnisse geführt. Oma Lady hat einen Bauchbruch mit Darmvorfall. Vereinfacht beschrieben heißt das, dass Oma Ladys Bauchwand gebrochen und ihre Eingeweide in den sog. Bruchsack hinein gefallen sind. Auf dem Röntgenbild kann man die innenliegende Darmschlingen deutlich erkennen. Dazu kommt, dass Lady ein 80% Nierenversagen hat, stark unterzuckert ist und ich sie bisher nicht bei einem selbstständigen Kotabsatz beobachten konnte. Auf dem Röntgenbild war ihr Enddarm prall mit Kot gefüllt.

Omi Lady vorbildlich brav beim Tierarzt. * Auf dem Weg zurück nach Hause * Dösend nach dem Tierarzt-Besuch.


Nun müssen wir über weitere Behandlungs- oder Operationsmöglichkeiten nachdenken. Eine Operation für den Bauchbruch ist eine sehr schwere Operation. Ladys Zustand ist derzeit noch nicht so stabil, dass eine sofortige Operation in Frage kommt. Unoperiert wird sich ihr Bruchsack jedoch immer weiter ausbreiten und bei einem Hochbinden/Entlasten dessen, ist das Gefahr des Abklemmens der Darmschlingen zu hoch.

Zum Aufpäppeln und Stabilisieren lege ich Oma Lady nun zweimal täglich eine subkutane Infusion und unterstütze sie mit einem Microlister bei ihrem Kotabsatz. Das ist gut durchführbar und kein Problem. Schwierig wird es bei den Aufbau- und Nierenpräparaten, die Lady oral einnehmen muss. Mische ich es ihr in das spezielle Nieren-Schonkostfutter das ich ihr täglich zubereite, nimmt sie das Futter nicht an. Bei ihrem Allgemeinzustand bin jedoch ich froh, dass Lady überhaupt futtert, wenngleich ich dabei äußerst kreativ sein muss.

Auf diesem Bild ist Ladys Bauchbruch gut erkennbar.

 

Heute Morgen dann die große Überraschung. Omi Lady steht auf ihren vier Beinchen und kommt mir zum ersten Mal ein paar Schritte entgegen gelaufen – leicht schwanzwedelnd! Als ich ihr Futter bringe, beginnt sie mit ihren Vorderbeinchen leicht zu tänzeln.

Omi Lady, wir werden für Dich kämpfen und sind glücklich Dich bei uns zu haben. ♥

 



02.09.2013 · Lebensqualität



Die letzten Tage begleiteten uns ständige Hoch- und Tiefs.

Nachdem Omi Ladyanfangs ein Riesenhunger zeigte, änderte sich das sehr schnell. An guten Tagen schaffte sie höchstens ein wenig Futter von einer spärlich belegten Untertasse aufzunehmen, an den schlechtesten Tagen nahm sie drei Tage hintereinander nichts auf. Die feinsten Leckereien, egal ob frisch oder gekocht, angebraten oder fertig – Omi Lady war es sichtlich nicht möglich etwas zu futtern. Neben der Müdigkeit leider eine der unschönen Nebenwirkungen ihrer Niereninsuffizienz und so traurig zu erleben.




Die täglichen, medizinischen Behandlungen haben wir ritualisiert und versucht möglichst positiv zu gestalten. Lady wurde stets vorab informiert, damit sie sich auf die Behandlungen einstellen kann. Aber auch mit Ritualen wie entspannender Musik, Duftlämpchen, kuscheliges Hundebett, Massage und versuchter, positiver Verstärkung wurden die Behandlungen zusehend schwieriger. Omi Lady fürchtete sich immer mehr, ganz besonders vor mir. Sobald sie mich sah, suchte sie das Weite und streckte ich meine Hand vorsichtig nach ihr aus, rannte sie weg. Nur noch unter erschwerten Bedingungen war es möglich Lady täglich zu behandeln. Es artete in regelrechte Fangspiele aus und Omi Lady fing an sich zu wehren – wer kann es ihr verübeln? Um sich kennen und mögen zu lernen haben wir nicht die besten Voraussetzungen.

Am Freitagabend habe ich dann eine schwere Entscheidung gefällt, dessen mögliche Tragweite mir bewusst ist. Wir setzen die medizinischen Behandlungen ab. Als Starthilfe, damit Omi Lady wieder auf die dünnen Beinchen kommt, haben uns die Behandlungen wichtige Dienste geleistet. Und irgendwann weiter zu machen, ganz oder eingeschränkt, ist nicht ausgeschlossen. Aber unsere Omi Lady hat ein Mitspracherecht und sagt uns deutlich, dass sie nicht mehr möchte. Unsere Omi ♥ lebt im Hier und Jetzt. Wie lange noch, wissen wir nicht. Aber die Zeit die ihr noch bleibt soll sie glücklich und unbeschwert verbringen dürfen.

Lebensqualität. leben. dürfen.

Seit Freitagabend ist Lady nun behandlungsfrei. Und ihr geht es jetzt so gut wie nie. Das Wochenende war so, wie wir es Omi Ladywünschen: voller Lebensqualität. Sie rannte morgens mit unserem Rüden im Galopp (!) durch den Pferdestall und über die Wiesen. Sie machte ihr erstes Feel Good im Gras. Wir haben miteinander gekuschelt und Lady hat ihren Seelenfrieden und sich selbst wieder gefunden. ♥


Aber jetzt muss ich los... vor mir springt ein kleine Hündin* übermütig auf uns ab und verlangt nach ihrem Futter. Heute morgen übrigens schon die zweite Portion.

* Es könnte sich aber auch um eine Spitz- oder Fledermaus handeln. ; )

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Nobody´s perfect...
Nobody´s perfect...
Unsere tierischen Copiloten sind nicht perfekt. Genau wie wir Menschen. Aber der Weg ist das Ziel: Jeder positive, gemeinsame Schritt, egal wie klein, schweißt uns zusammen. Es kommt nicht nur darauf an, wie weit wir unseren Weg schon gegangen sind, sondern auch wie.